Heilfasten
Schon seit Urzeiten benutzten Menschen die Technik des Fastens als „Mittel zur Festigung“.
Schon zur Zeit des Hippokrates, im 4. Jahrhundert vor Christus wurde das Fasten gezielt eingesetzt. Pater Bernhard von Malta führte zu Beginn des 18. Jahrhunderts echte Kuren von etwa drei Wochen durch. Er setzte das Fasten bewußt therapeutisch ein. Aber das überlassen wir doch besser den Fastenärzten. Ich möchte hier nur über das Fasten von gesunden Menschen, die das vorher mit ihrem Arzt oder Heilpraktiker abgeklärt haben, sprechen.
Auf keinen Fall sollten Menschen mit Essstörungen, nach Operationen, oder durch längere Krankheiten geschwächte, Schwangere oder Stillende heilfasten.
Das Fasten, das ich praktiziere, ist angelehnt an Buchinger und beginnt mit 1 − 2 Rohkosttagen, an denen man sich ausschließlich von Rohkost ernährt und reichlich Wasser oder Kräutertee trinkt. Schwarzer, grüner Tee oder Kaffe sind in dieser Zeit tabu, was bei Menschen, die regelmäßig Koffein oder Teein zu sich genommen haben, zu Entzugserscheinungen führen kann.
Danach, je nach Befinden noch 1 2 Obsttage, bei denen man glaubt, weniger Flüssigkeit zu brauchen, da die meisten Obstsorten sehr wasserhaltig sind. Sinn der Obsttage ist einerseits in einer Basenanreicherung des Körpers, andererseits sollen die großen Rohfasermengen den Dickdarm anfüllen und „letzte Reste früherer Mahlzeiten“, die in den Ecken und Taschen des Darmes liegen mitreißen und zur Ausscheidung bringen.
Der Darm soll vor dem eigentlichen Fasten möglichst frei sein. Reste von Körnermahlzeiten verursachen Gärungsdurchfälle, Fleischreste verfaulen , was zu Übelkeit und Kopfschmerzen während des Fastens führen kann. Das eigentliche Fasten beginnt immer mit einer Darmreinigung, die in der Regel mit Glaubersalz durchgeführt wird.
Bei unüberwindlicher Abneigung gegen Glaubersalz kann man zu FX Passagesalz, Sennesblätter oder Rhizinusöl greifen. Wenn der Darm gereinigt ist, beginnt die eigentlichen „Wüstenwanderung“, bei der nichts mehr gegessen wird.
Fasten ist nicht nur eine gute Reinigungsmöglichkeit für den Körper, sondern auch eine einmalige Chance, den emotional-psychischen Zustand zu klären und die Zukunft konstruktiv neu zu gestalten.
Verunreinigungen des Physischen Körpers wirken sich zwangsläufig auch immer auf das emotionale Verhalten aus. Manche Menschen kennen weder ihre Lebensaufgabe, noch ihr Lebensziel. Daher ist ihre gesamte Aufmerksamkeit auf die Außenwelt gerichtet. Fasten hingegen bringt den Menschen in intensiven Kontakt mit seiner eigenen Wesensidentität. Die Energie wird von der Außenwelt abgezogen und nach innen gerichtet. Und der innerste Kern des Menschen kennt seine Aufgabe und sein Lebensziel genau. Jesus Christus ist nicht vierzig Tage in die Wüste gegangen um Gewicht zu verlieren, oder um seinen Körper von Schlacken und Giften zu reinigen. Das hatte er sicherlich nicht nötig.
Und die Umweltbelastung war vor 2000 Jahren auch noch nicht so stark wie heute. Er ging in die Wüste, um sich zu läutern um seinen innersten Kern zu suchen und die innere Stimme zu hören, Gottes Wort zu vernehmen und eins zu sein mit dem Kosmos. Er holte sich durch das Fasten die Kraft, um seine schwere Lebensaufgabe zu meistern. Fasten bedeutet, seinen Weg zu gehen, selbst wenn dieser noch so schwer sein wird. Fasten bedeutet, die Gegenwart Gottes zu spüren und ihm zu vertrauen. Vertrauen auch dann, wenn Sie das Gefühl haben, vollkommen allein zu sein. Wenn Sie das Wort „allein“ umdrehen, dann ergibt sich daraus „en all“, also „eins mit dem All“. Und wenn sie beim Fasten das Gefühl haben, „eins mit dem All“ zu sein, dann haben Sie die Gegenwart Gottes unmittelbar erfahren. Mit dieser Haltung sollten sie das Fasten beginnen.
Die Gewichtsreduzierung und das Auskurieren von Krankheiten mögen für viele Menschen einen großen Stellenwert einnehmen. Aber das eigentliche Geheimnis des Fastens liegt hinter diesen beiden Dingen. Dieses Geheimnis ist nur persönlich erfahrbar. Und in dieser Erfahrbarkeit liegt die ganze Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft begründet. Es ist der Punkt, an dem es keine Zweiheit mehr gibt. Ein Raum, der voll ist mit Liebe, Licht, Güte, Frieden und Glück.
Ein Raum, in dem auch kein Leiden mehr vorhanden ist. Es ist der Moment, in dem Sie berührt werden von einer Kraft, die Sie noch nie in Ihrem Leben vorher wahrgenommen haben und die doch seit Ihrer Geburt immer da war. Das Geheimnis des Fastens besteht darin, diese Klarheit zu bekommen, die innere Stimme wahrzunehmen und ihr zu folgen.
Aus „Fasten und Yoga, Klarheit für Körper, Seele und Geist“ von Bernd Bachmeier
Reinigung während des Fastens
Darmreinigung
30 g Glaubersalz oder FX-Pasagesalz (schmeckt etwas „besser“)oder
Sennesblättertee oder
Sauerkrautsaft oder
Rhizinusöl
Manche erlauben auch gekörnte Brühe (2 Liter)
zur Darmentleerung am ersten Tag.
Am zweiten Tag, abführen mit Irrigator mit warmen Wasser dem etwa 0,6 g Glaubersalz pro Liter Wasser zugesetzt wird.
Diese beiden Methoden, während des ganzen Fastens im täglichen Wechsel durchführen.
Man ist erstaunt, was da noch nach Tagen zum Vorschein kommt.
Zungenschaben
Mit einem Kaffeelöffel den weißen Belag auf der Zunge abschaben (1 mal täglich).
Wem das zu unangenehm ist, der kann auch mit der Zahnbürste die Zunge putzen.
Nasenspülung
In eine kleine Kanne mit einer Zotte abgekochtes Salzwasser füllen. Bei schräggehaltenem Kopf die Zotte in das obere Nasenloch führen. Nur noch durch den Mund atmen. Das Wasser läuft aus dem unteren Nasenloch heraus. Danach wechseln.
Auch diese Übung sollte man täglich machen. (hilft im übrigen auch bei Schnupfen)
1 − 2 mal wöchentlich ein warmes Bad (nicht über 37°).
Außer an Badetagen, tägliches Duschen
Leberwickel
Mindestens 1 mal täglich, am besten zu den normalen Essenszeiten mit einem warmen Leberwickel (zur Not tut´s auch eine Wärmflasche auf die Leber) für einige Minuten hinlegen. Das hilft der Leber zusätzlich bei ihrer Entgiftungsarbeit.
Damit die Leber etwas zu entgiften hat ...
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Hier ist eine Übersicht über Hotels mit Fastenarrangements